Autonome Provinz Trient

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OECD: SPITZENERGEBNIS DER TRENTINER SCHULE BEI DER PISA-STUDIE

Wurden die Ergebnisse der Studie vorgestellt: unsere Schüler zählen zu den Besten

Landeshauptmann Rossi bezeichnet dies als wichtigen Erfolg, der auch für den zukünftigen Werdegang unserer Kinder zuversichtlich stimmt

Arbeit, Schule, Wettbewerbsfähigkeit und gleichzeitig sozialer Zusammenhalt, Leistung und selbstverständlich Inklusion, aber vor allem die Vorbereitung auf ein Leben als „Weltbürger“: Diese sind nur einige der Schlüsselworte der Ansprache des Landeshauptmanns von Trient, Ugo Rossi, anlässlich der Tagung über „Die Trentiner Schüler und ihre Zukunft, die Ergebnisse der Pisa-Studie und Invalsi-Tests“, welche an der Landesberufsschule „Sandro Pertini“ stattgefunden hat, um die jüngsten Erhebungen zur Trentiner Schule unter die Lupe zu nehmen. „Diese Daten,“ sagte Landeshauptmann Rossi, „beweisen herausragende Leistungen, wofür wir denjenigen dankbar sein müssen, die täglich in und für die Schule arbeiten, die aber auch Ansporn für noch höhere Leistungen und für das Bereitstellen von Instrumenten zugunsten der Mehrheitsaktionäre unserer Gesellschaft, nämlich unseren Kindern, sind.“

Die Tagung über „Die Trentiner Schüler und ihre Zukunft, die Ergebnisse der Pisa-Studie und Invalsi-Tests“ wurde vom Ressort für Bildung und dem Iprase-Institut in Zusammenarbeit mit dem Landesevaluationskomitee organisiert und ermöglichte einen tiefen Einblick in die genannten Erhebungen, welche heuer neben den herkömmlichen kurrikularen Themenbereichen (Lesekompetenz, Mathematik und Naturwissenschaften) auch die Fähigkeiten im Umgang mit finanziellen Ressourcen und bei der Lösung von Problemsituationen beurteilt haben. Im Trentino wurden sehr gute Ergebnisse erzielt, auf gesamtstaatlicher Ebene nimmt es eine Spitzenposition ein. Im Vergleich zu den anderen OECD-Ländern steht das Trentino im Mittelfeld, wobei eine höhere Punktzahl als die Vereinigten Staaten, Frankreich und Spanien (siehe beiliegende Tabelle) erreicht werden konnte.
Seit PISA 2012 befasst sich eine internationale Studie erstmals mit der in und außerhalb der Schule erlangten finanziellen Allgemeinbildung von fünfzehnjährigen Schülern, die fast am Ende ihrer Pflichtschulzeit stehen. An der Studie über die Fähigkeit im Umgang mit finanziellen Ressourcen haben sich 13 Länder und Wirtschaftsbereiche der OECD beteiligt, nämlich Australien, Flämische Gemeinschaft Belgiens, Estland, Frankreich, Israel, Italien, Neuseeland, Polen, Tschechien, Slowakei, Slowenien, Spanien und die Vereinigten Staaten sowie fünf Länder und Wirtschaftspartner: Kolumbien, Kroatien, Lettland, Russische Föderation und Shanghai-China. Im Frühjahr 2012 wurde die fünfte internationale Schulleistungsuntersuchung (PISA) durchgeführt, welche alle drei Jahr die Fähigkeiten der fünfzehnjährigen Schüler in über 65 Teilnehmerländern beurteilt. Die Ergebnisse der Pisa 2012 bestätigen, dass die Schüler der Provinz Trient ein sehr hohes Kompetenzniveau besitzen.
In seiner Eigenschaft als Bildungslandesrat eröffnete Ugo Rossi die Tagung und betonte: „Heute befassen wir uns mit Qualitätund Zukunft, zwei Begriffe, die ein regelrechtes Netz kennzeichnen, an dem Personen, Bürger und Nutznießer, nämlich unsere Kinder, sozusagen die Mehrheitsaktionäre unserer Trentiner Gesellschaft beteiligt sind. Gerade deshalb, sind wir gefordert, unser Bestes zu geben. Die Daten bestätigen, dass die Qualität gewährleistet ist. Denn Qualität ist messbar, deshalb kann man ruhig behaupten, dass wir bei dem was wir tun, alles geben. Es gebietet sich auch, denjenigen zu danken, die diese Qualität erst möglich machen: das Iprase-Institut, die Lehrkräfte, die Schulführungskräfte und das Bildungsressort. Uns selbst zu loben, ist angebracht, doch das kann uns nicht genügen und vor allem soll es unseren Jugendlichen nicht genügen. Wir wollen noch mehr tun: deshalb brauchen wir zusätzlich zur Qualität neue Ideen, damit auch Zukunftsziele und Herausforderungen für das gesamte Gebiet gemeistert werden können. Herausforderungen also für unsere Schule und für unser gesamtes Land.“
Rossi erinnerte an die Ziele seines Regierungsprogramms, insbesondere an die Notwendigkeit einer höheren Wettbewerbsfähigkeit, welche jedoch stets mit den das Trentino prägenden Werten des sozialen Zusammenhalts anzustreben ist. „Weitere Begriffe können dabei von Nutzen sein: Leistungsorientierung, dabei ist die Fähigkeit gemeint, das Beste von unseren Jugendlichen und ihren Begabungen herauszuholen. Das Pflegen der Begabungen soll allerdings nicht heißen, dass Zurückbleibende vernachlässigt werden dürfen. Schule muss wettbewerbsfähig und gleichzeitig inklusiv sein, denn beides ist miteinander vereinbar. Wir wollen unseren Jugendlichen bessere Mittel zur Verfügung stellen, damit sie stärkere Arbeitnehmende und stärkere Bürger werden. Aus diesem Grund streben wir eine Schule an, die Synergien mit der Arbeitswelt bildet. All das reicht nicht aus. Um global agieren zu können, braucht es ein Mittel, das jeder kennt: man muss mit den anderen kommunizieren können, man muss Sprachen beherrschen.“
„Um diese Herausforderung zu meistern,“ mahnte Rossi, „darf man nicht die damit zusammenhängenden Schwierigkeiten leugnen. Man muss sie angehen, und zwar nicht mit „hausgemachten“ Lösungen, sondern anhand von Daten, Zahlen, Forschungsergebnissen und Studien. Wir müssen versuchen, die Rahmenbedingungen objektiv zu analysieren, uns mit Mut der Herausforderung stellen. Dies erfordert eine kontinuierliche Überprüfung und manchmal auch einen Richtungswechsel.
Dabei darf nicht außer Acht gelassen werden, was auf gesamtstaatlichem Gebiet passiert. Vielleicht können wir für den mühsamen Weg, den Italien eingeschlagen hat, ein Beispiel sein. Ich denke dabei an stabile Arbeitsverhältnisse für die Lehrkräfte ohne feste Anstellung. Das Trentino kann – wie so oft – eine Vorreiterrolle einnehmen. Wir müssen ein Bewusstsein dafür wecken, dass unsere Gemeinschaft alles daran setzt, den Jugendlichen Zukunftsperspektiven zu eröffnen. Das ist meine Bitte an Euch: gebt Euer Bestes, das Ziel ist ein Qualitätssprung, zugunsten der Jugendlichen, die uns heute hier willkommen geheißen haben und für die wir uns tagtäglich einsetzen.“

Übersicht

Laut den Ergebnissen der PISA-Studie 2012 liegt die Leistung der Trentiner Schüler zusammen mit den besten europäischen Ländern an den ersten Stellen in den drei untersuchten Lernbereichen Mathematik, Lesekompetenz und Naturwissenschaften, in denen die asiatischen Länder an der Spitze stehen. Im Vergleich zu den anderen italienischen Regionen wie Veneto, Lombardei, Friaul – Julisch Venetien und der Provinz Bozen (siehe Anlage) erreichten unsere Schüler weit bessere Punktzahlen.
Die Pisa-Studien der OECD sind internationale Schulleistungsuntersuchungen in dreijährlichem Turnus, um die Fähigkeiten der Fünfzehnjährigen zu messen. Im Jahr 2012 haben 65 Länder teilgenommen und die Provinz Trient mit 50 Schulen und insgesamt 1.358 Schülerinnen und Schülern.
Aus den Ranglisten – so wurde heute morgen gesagt – geht hervor, dass das Trentino den bestplatzierten Ländern des Kontinents nicht nachsteht und sogar in manchen Fällen besser ausfällt als die Länder Mitteleuropas, denen es geschichtlich, geografisch und kulturell näher steht. Nordwestitalien zeigt zum Großteil einheitliche Leistungen, ein Beweis dafür, dass das Schulsystem in diesem geografischen Gebiet seinen Schülern die notwendigen Kenntnisse vermittelt, um mündige Bürger zu werden.
Die Ergebnisse der letzten PISA-Studie der OECD, die heute im Laufe der vom Bildungsressort und vom Iprase in Zusammenarbeit mit dem Landesevaluationskomitee organisierten Tagung vorgestellt wurde, haben bei den Trentiner Schülern eine wesentliche Verbesserung in Mathematik (+ 10 Punkte) und Lesekompetenz (+ 9 Punkte) gezeigt. Auch im Bereich Naturwissenschaften erreichte das Nettoergebnis +10 Punkte. Im Trentino wird ein Leistungsvorsprung der Mädchen im Bereich Lesekompetenz im Vergleich zu den Jungen registriert, der Rückstand in Mathematik und Naturwissenschaften hingegen wurde aufgeholt. Zwischen 2006 und 2012 wurde in allen drei Lernbereichen ein kontinuierlicher Rückgang des Anteils an leistungsschwachen Schülern beobachtet, was darauf hindeutet, dass der richtige Weg für eine Leistungsverbesserung eingeschlagen wurde. „Ein wichtiger Aspekt zur Bewertung der Qualität eines Bildungssystems – sagte Rossi – ist dessen Gerechtigkeitsgrad, d. h. allen Schülern unabhängig vom Geschlecht, vom familiären Kontext sowie von der wirtschaftlichen und sozialen Ausgangslage dieselben Lernchancen zu gewährleisten. Die Provinz Trient ist eines der wenigen Länder, die imstande sind, bei ihren Schülern ein hohes Maß an Kompetenzen mit einem hohen Grad an Gerechtigkeit zu vereinen.“
Bei der Feststellung des Gerechtigkeitsgrades eines Schulsystems ist außerdem der Aspekt der resilienten Schüler wichtig. Resiliente Schüler sind laut OECD jene, die trotz ihrer benachteiligen sozial wirtschaftlichen Herkunft hohe Leistungen erbringen. Im Trentino beträgt der Anteil der resilienten Schüler 8%, was bedeutet, dass es sich − wie viele andere Länder − auf einem mittleren Niveau befindet. Auch in diesem Fall ist also ein beachtliches Gefälle gegenüber den asiatischen Ländern zu verzeichnen, die unter anderem dafür glänzen, dass sich soziökonomisch benachteiligtere Schüler einen hohen Grad an Kompetenzen aneignen können.

Bilder, Videos und Interview – Presseamt