Autonome Provinz Trient

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Offizielles Wappen

Wappen

Die ersten Jahrhunderte des Fürstbistums waren häufig durch schwere Zeiten gekennzeichnet, die den Fortbestand des Bistums selbst in Frage stellten. Auf einen dieser Zeitpunkte geht die Einführung des böhmischen „Sankt Wenzelsadlers“ als Wappen des Fürstbistums zurück. Um die Mitte des 13. Jahrhunderts offenbarten die Grafen von Tirol, denen die Aufgabe der Verteidigung des Fürstentums (die sogenannte Vogtpflicht) zufiel, ihre Absicht, das Fürstbistum Trient und Brixen zum eigenen Nutzen zu säkularisieren. Zur Verwirklichung dieses Zieles schreckten sie weder vor Schwindel noch vor Gewalttätigkeit zurück und traten mit dem Geschlecht der Bayern und Luxemburger in Wettstreit, die offensichtlich die Beherrschung der Verbindungswege über die Alpen anstrebten.

Als im Jahr 1337 der Böhme Nikolaus von Brünn (das heutige Brno, der Hauptort Mährens in der Tschechischen Republik) zum Fürstbischof von Trient gewählt wurde, waren die Folgen dieser Auseinandersetzungen noch in den Bruderkriegen zwischen den Adelsfamilien spürbar. Seine Hauptaufgabe bestand darin, im Gebiet der Diözese und des Fürstbistums wieder Ordnung herzustellen, indem er mit Hilfe von König Johann von Böhmen, in dessen Dienst er gestanden hatte, den Auseinandersetzungen Einhalt gebot und neuerlich von den widerrechtlich entzogenen Lehen Besitz ergriff.

Aus diesem Grund erwog er, das kleine Heer des Fürstbistums zu stärken und unter ein einheitliches und Prestige versprechendes Wappen zu stellen, das mit jenen der wetteifernden Adeligen konkurrieren könne. Er wandte sich daher direkt an König Johann von Böhmen mit der Bitte, das auf dem Schild des Heiligen Wenzel dargestellte Emblem verwenden zu dürfen, den „Flammenadler“, der keine Fahne, auch nicht jene des böhmischen Königs zierte. Welches Wappen hätte sich für einen Bischof besser eignen können als jenes zur Erinnerung an einen Prinzen, der als Heiliger und Märtyrer für die Einheit des Glaubens verehrt wurde? Wenzel war nämlich zur Zeit des beginnenden Christentums in seinem Land König von Böhmen und bezahlte die Annäherung an die Römische Kirche mit seinem Leben (935 n. Chr.).

Diese Bitte war nicht unerheblich, die Dringlichkeit und Ernsthaftigkeit des Augenblicks erforderten jedoch prestigeträchtige Maßnahmen. Dem Antrag wurde stattgegeben.