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Zum Auftakt Nobelpreisträger Joseph E. Stiglitz „Soziale Mobilität": Reichtum und Armut auf Kollisionskurs

Ein brennendes Thema der sozialpolitischen Gegenwart, die „soziale Mobilität“, beschäftigt ab Freitag Nachmittag Wissenschaft, Politik, Geschichte und Zukunftsexperten auf dem Wirtschaftsfestival Trient, das gleichzeitig sein zehnjähriges Bestandsjubiläum begeht. In über hundert Vorträgen und Diskussionsveranstaltungen, auf Begegnungen mit Film und Theater wird fünf Tage lang das Generalthema behandelt und dies im faszinierenden Umfeld der Bevölkerung von Trient und des gesamten Trentino, welche diese Veranstaltung zu einem Ereignis von hoher wissenschaftlicher, wirtschaftlicher und humanistischer Qualität gemacht hat. Das Land Trentino, die alte Konzilsstadt Trient, die Universität Trient und das Verlagshaus Laterza zeichnen als Veranstalter verantwortlich.

Zum Auftakt am Freitag um 18.30 Uhr spricht der US-Nobelpreisträger (2001) Joseph E. Stiglitz zum Tagungsthema unter dem Titel „Der große Bruch: Neue Perspektiven zur Ungleichheit und wie diese verringert werden kann“. Stiglitz ist u.a. Professor an der Columbia University und war unter Bill Clinton Finanzberater der US-Regierung und Vizepräsident der Weltbank.

Dass gerade dieser Wissenschaftler zur sozialen Mobilität spricht, hat unter anderen einem ganz präzisen Grund: In den USA ist die Ungleichheit zwischen Arm und Reich größer denn je und der soziale Aufstieg der unteren Klassen ist im Land der unbegrenzten Möglichkeiten äußerst schwierig geworden. Selbst der Bildungsfaktor hat seine Funktion und sein Gewicht als Instrument für soziale Mobilität nach oben zum Teil verloren. Jedoch muss die Bildung weiterhin das zentrale Mittel zum Abbau der Ungleichheit sein; sie ist die Chance für neue und mehr soziale Gerechtigkeit weltweit. Darauf konzentriert sich das Wirtschaftsforum in erster Linie.

Neben Stiglitz wartet das Festival – vom 29. Mai bis zum 2. Juni – mit weiteren Spitzenpersönlichkeiten auf, darunter auch Italiens Regierungschef Matteo Renzi und sein französischer Amtskollege Manuel Vals, gemeinsam moderiert übrigens von der Südtiroler Topjournalistin Lilli Gruber, dann sprechen der italienische Wirtschaftsminister Pier Carlo Padoan, der Präsident der italienischen Zentralbank, Visco, und ein weiterer Nobelpreisträger Paul R. Krugman (Nobelpreis für Wirtschaft 2008).

Die feierliche Eröffnung am Freitag um 15.30 Uhr im Depero-Festsaal der Trentiner Landesregierung wird von den vier veranstaltenden Organismen, Land, Stadt Trient, Uni Trient und Verlag Laterza getragen. Um 17.00 Uhr desselben Tages wird im Palazzo Sardagna, Sitz des Uni-Rektorats, auch die Ausstellung über zehn Jahre Festival eröffnet, in welcher aufgezeigt wird, wie sehr sich die Welt in den letzten zehn Jahren verändert hat. Und um 18.30 Uhr erfolgt dann der Eröffnungsvortrag des Nobelpreisträgers Stiglitz. Damit steht Trient in den kommenden Tagen ganz im Zeichen dieser international bekannten und geschätzten Veranstaltung, die nicht zuletzt Zeugnis darüber ist, wie ein kleines Land mit seiner gelebten Autonomie aktiv und zukunftsorientiert umgeht.