Autonome Provinz Trient

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AM BEISPIEL AFRIKA: NEGATION DER MOBILITÄT

Anhand eines geschichtlichen Rückblicks hat der Wirtschaftsprofessor an der NewYork University, William Easterly, im Rahmen des Wirtschaftsfestivals Trient aufgezeigt, wie Sklaverei und Kolonialismus – gefördert und genutzt vor allem von den USA und England – dazu gedient haben, ganze Kontinente in Unterdrückung und Armut zu halten und sich deren direkte oder indirekte Ausbeutung zu sichern. Easterly berichtete über Afrika, von wo der Sklavenhandel 1483 den Ausgang nahm und Millionen Menschen von den dortigen Diktatoren gegen Waffen an Amerika und Europa verkauft und damit aller ihrer Rechte beraubt wurden.

Erst in allerletzter Zeit hat sich diese über Jahrhunderte dauernd Periode der Ausbeutung und Vergewaltigung zu wandeln begonnen. Aber sie ist noch längst nicht vorbei. 1988, so Easterly, gab es unter den vormaligen europäischen (vor allem englischen) Kolonien noch 34 Diktaturen nur nur zwei demokratisch regierte Länder; 2012 hatten die Diktaturen auf die Anzahl von elf abgenommen, die Demokratien waren auf elf angewachsen, ein Zeichen, dass sich etwas tut, wobei es die Afrikaner selbst sind, die sich gegen die Ausbeutung durch ihre eigenen Herrscher mit Unterstützung der reichen Länder zur Wehr setzen.


Frappiend ist, dass sowohl die USA, die mit der CIA gar viel dazu beitrugen, Diktatoren im Amt zu halten, wie auch England noch heute sehr bemüht sind, ihren Kolonialismus, der die eigentliche Quelle des Reichtums der englischen Oberklasse ist, zu rechtfertigen und sich selbst als Wohltäter hinzustellen.
Dieses Beispiel steht mit dem Zentralthema des Wirtschaftsforums Trient, „Soziale Mobilität“ insofern in Zusammenhang, als es einen Beweis dafür liefert, dass soziale Mobilität durch das Fehlen von politischen und wirtschaftlichen Rechten und durch die Zusammenarbeit zwischen politischen und wirtschaftlichen Eliten gegen die breite Bevölkerung verhindert wird und ganze Kontinente in Armut gehalten werden können. Mit anderen Worten, so Easterly: „Die Armut hat auch eine politische Wurzel“, die Ungleichheit zwischen Arm und Reich wird oftmals durch die Politik verewigt.
Kein Wunder also, so der Vortragende, dass so viele Menschen in Afrika versuchen, in das freie Europa zu emigrieren, um sich dort politisch sicher zu fühlen und sich wirtschaftlich durch eigene Leistung entfalten zu können. Letztlich aber könne die Lösung nur darin liegen, dass sich die ausgebeuteten und kolonialisierten Länder ihren eigenen Weg in Freiheit und soziale Mobilität erobern.