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"FESTIVAL DELL'ECONOMIA": ZEHNTE AUFLAGE MIT SCHWERPUNKT SOZIALE MOBILITÄT

29. Mai bis 2. Juni 2015 - mit den Nobelpreisträgern Paul Krugman und Joseph Stiglitz

Die soziale Mobilität ist das Thema des „Festival dell’Economia“ von Trient, eine Veranstaltung, die nächstes Jahr bereits zum zehnten Male stattfinden wird. „Die Tagung ist vom 29. Mai bis 2. Juni geplant und wird dieses strategisch wichtige und sehr aktuelle Thema umfassend behandeln,“ kündigte der Landeshauptmann von Trient, Ugo Rossi, gemeinsam mit Tito Boeri, Innocenzo Cipolletta, Giuseppe Laterza und  Andrea Robol in Vertretung der Gemeinde Trient anlässlich einer Pressekonferenz heute Morgen an. Joseph Stiglitz, Paul Krugman, Thomas Piketty und Heike Solga haben bereits ihre Anwesenheit als Gastredner zugesichert.

„Dynamische Ungleichheiten sind nicht weniger wichtig als statische. Es geht nicht nur um den Unterschied zwischen höheren und niedrigen Einkommen, sondern um die Chancen der Geringverdiener im Laufe ihres Lebens diese Kluft zu überbrücken.“ Ausgehend von dieser Feststellung des wissenschaftlichen Leiters des „Festival dell’Economia di Trento“, Tito Boeri, wird im Jahr 2015 anlässlich der zehnten Auflage des Events das Thema der sozialen Mobilität analysiert und vertieft.

„Kann man heute überhaupt von sozialer Mobilität sprechen? Hat eine Person, die sich in den untersten Rängen der Einkommensverteilungsskala befindet, die Möglichkeit, mehrere Positionen wettzumachen?  Neuere Studien zeigen, dass die Zunahme der sozialen Ungleichheit sich parallel zur Abnahme der sozialen Mobilität entwickelt,“ erklärte Tito Boeri mit Besorgnis. Auch die Daten in Bezug auf statische und dynamische Ungleichheiten zwischen verschiedenen Ländern machen deutlich, dass in jenen mit größeren Einkommensunterschieden eine geringere intergenerationelle soziale Mobilität  stattfindet: Eine Wechselbeziehung, die nicht ohne Ironie als die Great-Gatsby-Kurve bekannt ist. Wenn sich die statischen Ungleichheiten zu sehr ausweiten, wenn 10 Prozent der Bevölkerung als Besserverdiener 50 Prozent des Gesamteinkommens und bis zu 70 Prozent des angesammelten Vermögens erzielen, wie es derzeit in den Vereinigten Staaten der Fall ist, so ist es sehr schwierig, durch soziale Mobilität solche Unterschiede zu überbrücken. Die Gesellschaft erstarrt, die Möglichkeiten für eine interne Dynamik verschwinden und die statischen Ungleichheiten nehmen zu.“

Namhafte Wirtschaftsexperten und Forscher von Weltrang werden über diese besorgniserregende Entwicklung diskutieren und Vorschläge für einen Richtungswechsel aufzeigen. „Die soziale Mobilität,“ fuhr Boeri fort, „kann durch viele Einrichtungen begünstigt werden. Die vielleicht wichtigste ist das Bildungssystem, welches auch den Kindern aus ärmeren Familien ein gutes Bildungsniveau ermöglichen sollte, damit sie ihre Begabungen entdecken und entfalten können.  Doch auch in Bezug auf den Zugang zu Schule und Bildung besteht eine Ungleichheit zwischen Wohlhabenden und Geringverdienern.“

Diese zehnte Auflage des Wirtschaftsfestivals trumpft mit großen Namen auf, die ihre Anwesenheit in Trient für Ende Mai bereits bestätigt haben: Paul Krugman und Joseph Stiglitz, die beide den Nobelpreis für Wirtschaft erhalten haben, Thomas Piketty der Paris School of Economics und Heike Solga, Leiterin der Abteilung „Ausbildung und Arbeitsmarkt“ des Wissenschaftzentrums Berlin für Sozialforschung.

Das Programm wird wie gewohnt einige Wochen vor Beginn des Wirtschaftsfestivals in Trient im Detail vorgestellt.