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Europaregion: Einrichtung einer Schule für europäisch ausgerichtete Führungskräfte in der Verwaltung

Masterstudiengang findet in Bozen statt. Kompetenzzentrum für Regionalgeschichte (ZefüR) wird weiter gestärkt

Tag für Tag werden neue Bausteine für die Euregio gelegt, neue Vorschläge eingebracht und neue Herausforderungen in Angriff genommen. In verschiedenen Bereichen wie Bildung, Sport, Musik werden vielfältige Initiativen ins Leben gerufen, die die Jugend, die Familien, die Verwalter, kurz gesagt die gesamte Bevölkerung mit einbeziehen, mit dem einzigen Ziel, gemeinsam die Euregio zu bauen. In der 11. Sitzung des Vorstands des EVTZ "Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino" bei der Edmund-Mach-Stiftung in San Michele all’Adige wurde heute Bilanz über die bisherige Tätigkeit gezogen. Vor allem aber wurde über zukünftige Initiativen diskutiert. Anwesend waren der Präsident des EVTZ Ugo Rossi, der Landeshauptmann von Südtirol Arno Kompatscher und der Landeshauptmann von Tirol Günther Platter.

2016 stehen besonders im Bildungsbereich viele Initiativen auf dem Programm, allen voran ein postgradualer Masterstudiengang für politische und soziale Systeme in Europa. Ein besonderes Augenmerk gilt außerdem der Wissenschaftskooperation im Bereich der regionalen und euroregionalen Geschichte, indem die bereits bestehende Zusammenarbeit zwischen dem Kompetenzzentrum für Regionalgeschichte (ZefüR) und den drei Universitäten der Europaregion noch weiter gestärkt wird.

Unter den kulturellen Initiativen sei das Euregio Music Camp erwähnt, das vom 24. bis zum 31. August in Toblach stattfinden und junge Musiker aus allen drei Ländern der Europaregion zusammenbringen wird. Mit der Alpenradtour, bei der vom 29. Mai bis zum 5. Juni die Alpen in Tirol, Südtirol und im Trentino überquert werden, rückt dann der Sport in den Mittelpunkt. EVTZ-Präsident Ugo Rossi unterstrich, dass alles im Geiste einer immer stärkeren Verbundenheit der drei Länder geschehe. Allerdings wolle man nicht nur bei der Europaregion stehen bleiben, sondern zukünftig auch der EUSALP als europäische Plattform für die Entwicklung des Alpenraums-insbesondere in den Bereichen Mobilität, Energie und Bildung -ein besonderes Augenmerk zukommen lassen, betonte Präsident Rossi. Abschließend wurde angesichts der bevorstehenden Umsetzung des sogenannten „Grenzmanagements“ seitens Österreichs am Brenner, am Reschenpass und in Innichen über die Flüchtlingsfrage diskutiert. Die drei Landeshauptleute werden sich mit der österreichischen Regierung treffen, um Vorbereitungen für die Flüchtlingsströme der kommenden Monate am Brenner zu treffen. Demnächst ist auch ein gemeinsamer Besuch der drei Landeshauptleute in Rom vorgesehen.

Insgesamt 55 Projekte werden vom EVTZ "Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino" mit einem jährlichen Budget in Höhe von 2,5 Millionen Euro vorangetrieben. Im Folgenden einige Initiativen im Detail:

Postgradualer Masterstudiengang „Politische und soziale Systeme in Europa" - Postgraduale Hochschulbildung der Europaregion
Dieser zweijährige postgraduale Masterstudiengang wird in Bozen abgehalten und vom EVTZ in Zusammenarbeit mit den drei Universitäten der Europaregion, der Stiftung FBK und der EURAC durchgeführt. Das Bildungsangebot soll auf die Ausbildung und Spezialisierung in der Analyse der politischen und sozialen Systeme in Europa fokussieren mit dem Ziel, dreisprachige euroregionale Führungskräfte heranzubilden, die - auch angesichts der aktuellen Krise der Europäischen Union - imstande sind, die Komplexität des politischen, wirtschaftlichen und sozialen Agierens in einer europäischen Perspektive zu bewältigen. Dazu wird eine kleine, qualifizierte Arbeitsgruppe unter der Leitung von Professor Paolo Pombeni errichtet, die bis Oktober 2016 eine Machbarkeitsstudie erstellen soll, um Kosten, Ansprechpartner und Durchführungsmodalitäten des Projekts festzulegen.

Kompetenzzentrum für Regionalgeschichte (ZefüR)
Ein besonderes Augenmerk gilt außerdem der Wissenschaftskooperation im Bereich der regionalen und euroregionalen Geschichte, indem die bereits bestehende Zusammenarbeit zwischen dem Kompetenzzentrum für Regionalgeschichte (ZefüR) und den drei Universitäten der Europaregion noch weiter gestärkt wird.
Ein Treffen mit dem Präsidenten der Europäischen Kommission Jean-Claude Juncker ist für August in Alpbach vorgesehen. Bei diesem Anlass werden drei Räume des Kongresszentrums nach drei wichtigen Persönlichkeiten aus den jeweiligen drei Ländern der Europaregion benannt. Die herausragende Persönlichkeit, die für das Trentino stehen wird, ist Mons. Iginio Rogger, Experte der Trentiner Kirchengeschichte.

Flüchtlingsfrage
Die Besprechung der Frage beruhte auf den bisherigen Ergebnissen der Task-Force, die im November eingerichtet wurde und in mehreren Sitzungen die verschiedenen möglichen Szenarien analysiert hat, wobei die Notwendigkeit bestätigt wurde, weitere Informationen einzuholen. Die Entwicklung der Situation sowohl an der Balkanroute als auch an der Mittelmeer-Route wird aufmerksam verfolgt. Die drei Landeshauptleute werden sich mit der österreichischen Regierung treffen, um Vorbereitungen für die Flüchtlingsströme der kommenden Monate am Brenner zu treffen. Demnächst ist auch ein gemeinsamer Besuch der drei Landeshauptleute in Rom vorgesehen.

EUSALP
Die Europaregion wird zukünftig der EUSALP als europäische Plattform für die Entwicklung des Alpenraums  vor allem in den Bereichen Mobilität, Energie und Bildung  ein besonderes Augenmerk schenken. Als nächsten Schritt plant der Vorstand die Einrichtung eines EUSALP Strategy- bzw. Service-Point bei der gemeinsamen Vertretung der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino in Brüssel.

Alpenradtour
Die Alpenradtour wird vom 29. Mai bis zum 5. Juni 2016 mit Etappen am Chiemsee, in Kufstein, Innsbruck, Brixen, Bozen, Trient und Riva del Garda stattfinden. 300 RadsportlerInnen werden die drei Länder der Europaregion durchqueren und dabei eine Strecke von insgesamt 500 Kilometern zurücklegen. Diese Veranstaltung soll von mehreren Rundkfunk- und Fernsehsendern verfolgt werden. Die Teilnehmenden haben dank einem reichhaltigen Kultur- und Sportprogramm die Möglichkeit, die ansässige Bevölkerung sowie die kulturellen und kulinarischen Besonderheiten entlang der Strecke kennen zu lernen.

Sportförderung
Die drei Länder der Europaregion beabsichtigen, auch im Sportbereich und insbesondere im Jugendsport immer stärker zusammenzuarbeiten. Zu diesem Zweck wurden neue Kriterien für Sportveranstaltungen auf euroregionaler Ebene festgelegt und neue Sportarten gefördert, die zwar weniger populär als Fußball und Skisport sind, aber sich dennoch an ein breiteres Publikum richten.