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UGO ROSSI: DIE EUROPAREGION ALS ORT, AN DEM SICH FÜR DIE NEUEN GENERATIONEN CHANCEN ERÖFFNEN UND DAS LEISTUNGSPRINZIP GEWAHRT WIRD

Das Trentino übernimmt die Präsidentschaft des Europäischen Verbunds territorialer Zusammenarbeit

Geschichtsbewusstsein, Zusammenleben, Wohlstand und Chancen: sind die vier „euroregionalen“ Eckpfeiler, die der Landeshauptmann von Trentino Ugo Rossi anlässlich seines Amtsantritts als Präsident des Europäischen Verbundes territorialer Zusammenarbeit Tirol-Südtirol-Trentino hervorgehoben hat. „Wir müssen aus der Europaregion eine Demokratiewerkstatt machen“, betonte Rossi, „die zukunftsorientiert, dynamisch, schlank und attraktiv ist, die Vorteile für unsere Gemeinschaft aber auch für Rom und Wien bringt. Sie soll ein Bezugspunkt werden, für Europa, das immer mehr Ängsten ausgesetzt ist und sich abriegeln möchte.“

Der Trentiner Landeshauptmann dankte seinem Amtskollegen Günther Platter für die große Leidenschaft, mit der er die Europaregion geführt hat, und erläuterte anschließend anhand weniger Schlüsselworte die heute vom Vorstand und von der Versammlung des EVTZ besprochenen Beschlussvorschläge. „Die erste Herausforderung ist, unsere Vergangenheit besser zu kennen, auch um jede Form wiederaufkommender Nationalismen zu bekämpfen“, erklärte Rossi. „Es braucht mehr Geschichtsbewusstsein in Bezug auf die Ereignisse vor und nach dem Ersten Weltkrieg bis hin zur Gegenwart.  Wir müssen demnach die Verstärkung und Verbesserung der wissenschaftlichen Forschung im Bereich der Geschichte, des Hochschulunterrichts und der Weitergabe von historischem Wissen fördern“, fügte Rossi hinzu, indem er auf das erfolgte Treffen mit den drei Universitäten hinwies.

„Die zweite Herausforderung“, fuhr der neue Präsident des EVTZ fort, „ist jene des Zusammenlebens im Spannungsfeld zwischen Bürgerbeteiligung und Innovation, indem verstärkt in die Gesellschaft und das Humankapital investiert wird. In diese Richtung weisen die im Rahmen des Euregio-Forschungsförderungsfonds unterstützten Projekte sowie die geplante Einführung der Euregio-Family-Card bzw. die Schaffung einer Euregio-Community im Bereich der Startups.“ „Unser Traum wäre weiters“, so Rossi, „eine postuniversitäre Hochschuleinrichtung zu schaffen, für die Ausbildung mit europäischem Ansatz von Führungskräften. Ein Vorhaben, das unsere Spitzenleistungen noch steigern und auch der europäischen Gemeinschaft zugute kommen würde, weil junge Menschen dazu motiviert werden könnten, sich bei uns zu spezialisieren.

„Die dritte Herausforderung besteht in der Förderung eines ganzheitlichen Gedankens von Wohlstand nicht nur im wirtschaftlichen Sinn“, fügte Rossi hinzu, „sondern mit Weitblick auf eine Modernisierung und Entwicklung des Alpenraums. Dazu müssen wir auf ein Zusammenspiel von Natur, Kultur und Gemeinschaft hinarbeiten sowie Wissen und Best-Practice-Modelle innerhalb der Europaregion austauschen, auch was den Sozialbereich, die interkulturellen Beziehungen, die Umwelt, den Zivilschutz und die Gesundheit anbelangt.

Wohlstand bedeutet, nicht nur das Beste aus der erfolgten Entwicklung herauszuschlagen, sondern auch an den Infrastrukturen wie z. B. das Breitbandnetz, die Energieversorgung und die Umwelt weiterzuarbeiten. Das ist das Ziel der heute genehmigten Beschlüsse betreffend die Mobilität und den Verkehr, welche nicht nur eine operative Zusammenarbeit zum Ziel haben, sondern auch die nationalen und europäischen Entscheidungsträger von der Bedeutung des Korridorkonzepts überzeugen sollen. Es sollen auch das Thema der Tarife gemeinsam angegangen und somit die Verlagerung des Verkehrs von der Straße auf die Schiene begünstigt werden. In diese Richtung weist auch die Entscheidung, das RoLa-System dank einer Finanzierung seitens der Autonomen Region Trentino-Südtirol zu unterstützen.“

„Die schwierigste Herausforderung“, schloss der Trentiner Landeshauptmann ab, „ist gleichzeitig auch jene, die am meisten anspornt: die Europaregion als Ort, an dem sich für die neuen Generationen Chancen eröffnen und das Leistungsprinzip gewahrt wird, und das bereits in der Schule und auf der Universität. Diesbezüglich werden die bereits erprobten, äußerst innovativen  Austauscherfahrungen in den Grund- und Oberschulen aller Bereiche nach „europäischem“ Vorbild und im Zeichen der Dreisprachigkeit gefördert bzw. das von unseren drei Universitäten unterzeichnete Abkommen voll unterstützt.