Autonome Provinz Trient

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STAVA: DER TAG DES GEDENKENS

Heute wurde in Tesero und im Stava-Tal der Tag des Gedenkens begangen. Im Rahmen einer Gedenkmesse und einer offiziellen Feier mit den Zivilbehörden wurde der 268 Menschen gedacht, die vor 30 Jahren von den aus den zerborstenen Absatzbecken von Prestavèl ausgetretenen Schlammmassen begraben wurden.

Eine Erinnerung, die es wach zu halten gilt, um die Namen der vielen Opfer nicht zu vergessen, die gestern Abend während des ergreifenden Kreuzwegs genannt wurden, aber auch um sicherzustellen, dass solche Ereignisse niemals wieder eintreten. In der Botschaft des Staatspräsidenten Sergio Mattarella an die Fleimstaler Gemeinschaft findet sich die Kernaussage dieses Gedenktags wieder: Das Unglück von Stava war mehr als ein großes jedoch lokal beschränktes Ereignis, und das nicht nur weil die Opfer aus allen Teilen Italiens stammten, sondern weil die Schlammlawine von Stava zum Sinnbild für Profitgier, Plünderung der Natur und für eine fahrlässige und erstaunliche Verkettung menschlichen Fehlverhaltens mit irreparablen Folgen wurde.

Der heutige Gedenkfeier wohnten zahlreiche Behördenvertreter bei. Für die Autonome Provinz Trient der Landesrat für Infrastrukturen und Umwelt Mauro Gilmozzi, der Landesrat für Zivilschutz Tiziano Mellarini, die Landesrätin für Gesundheit, Soziales und Solidarität Donata Borgonovo Re, der Regionalassessor Giuseppe Detomas, die Bürgermeisterin von Tesero Elena Ceschini, der Präsident der Stiftung Stava Graziano Lucci, politische Vertreter, Landtagsabgeordnete der Provinz Trient und der Provinz Bozen, darunter der Landtagspräsident Bruno Dorigatti und die Regionalratspräsidentin Chiara Avanzo, der Regierungskommissar Francesco Squarcina, die Bürgermeister und Verwalter der betroffenen Gemeinden, Vertreter der Gemeinden Longarone und Zgorigrad in Bulgarien, der Ordnungskräfte, des Roten Kreuzes, der Alpini und der Freiwilligen.

Die Stiftung Stava 1985 hat zusammen mit dem Verein „19. luglio Val di Stava“, der Autonomen Region Trentino-Südtirol, der Autonomen Provinz Trient und der Gemeinde Tesero im Rahmen der Gedenkwoche zum Jahrestag des Unglücks ein reichhaltiges Veranstaltungsprogramm organisiert, damit die Erinnerung an das Unglück zum aktiven Gedenken wird. Eine besonders wichtige Veranstaltung ist das gestern zu Ende gegangene dreitägige wissenschaftliche Seminar, das gemeinsam mit dem italienischen Verein der Geotechniker und der Ingenieurkammer der Provinz Trient geplant wurde und an dem über 20 Universitätsdozenten teilgenommen haben, um über die Sicherheit von Erdaufschüttungen, Klärbecken, Kolmationen und Mülldeponien zu diskutieren.

Gestern Abend fand auch ein ergreifender Kreuzweg statt, bei dem die Namen aller Opfer einzeln genannt wurden. Die Namen der Opfer wurden auch am Denkmal im St. Leonhard-Friedhof in Tesero und an dem von Papst Johannes Paul II geweihten kristallenen Grabstein der kleinen Kirche von Stava angebracht.

Die Schlammlawine vom 19. Juli 1985 kostete nämlich 89 Männern, 120 Frauen, 31 Jugendlichen unter 18 Jahren und 28 Kindern unter 10 Jahren das Leben. 267 Menschen starben an der Stelle, eine junge Frau wurde lebend aus den Trümmern geborgen, verstarb aber nach einer Woche im Krankenhaus Trient. Diese Menschen stammten aus 64 verschiedenen Gemeinden und 11 Regionen Italiens. 70 Personen wahren Einwohner von Tesero, 12 Personen waren in weiteren 7 Gemeinden der Region Trentino-Südtirol ansässig; 155 Personen stammten aus 32 verschiedenen Gemeinden der Lombardei, von diesen waren 42 aus Mailand; 20 Personen waren in 7 verschiedenen Gemeinden der Emilia Romagna ansässig; 12 in 7 Gemeinden von Venetien; 9 aus Rom; 9 aus Bari; 7 in zwei Gemeinden der Marken ansässig; 5 in zwei Gemeinden der Toskana; 4 in Sardinien; 4 in zwei Gemeinden des Piemonts; 1 Person aus Genua.

Heute, am 30. Jahrestag der Katastrophe, wurde die feierliche Gedenkmesse vom Erzbischof Trient, Mons. Luigi Bressan gestaltet, welcher betonte, dass die Erinnerung an diese Tragödie eine neue Aufmerksamkeit für die Schöpfung Gottes wecken soll: Vor 30 Jahren hat man in Stava die Gesetze der Statik und der Natur gebrochen, doch es gilt sich selbst Grenzen zu setzen, für das Wohl der Allgemeinheit und der zukünftigen Generationen. Es folgte die Prozession entlang der Straßen von Tesero, die vom Pfarrchor und der Musikkapelle „Erminio Deflorian“ begleitet wurde, und abschließend ein Gebet und die Segnung der Gräber auf dem Friedhof für die Opfer von Stava.