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OHNE CHANCENGLEICHHEIT WENIG SOZIALE MOBILITÄT

Wenn die Schule nicht auf der Höhe der Zeit (und der in sie gesetzten Hoffnungen) ist, stellt sie für die Beseitigung der Ungleichheiten und der Schaffung einer echten Chancengleichheit ein Hindernis dar, was sich wiederum auf die soziale Mobilität und in der Gesellschaft auswirkt. Zu diesem Schluss gelangten zwei Experten des Wirtschaftsdepartements der OECD in Paris, Orsetta Causa und Giuseppe Nicoletti, die sich spezifisch mit der Lage in Italien befassten.

Bildung ist wesentlich für die Überwindung des herrschenden Stillstandes in der italienischen Volkswirtschaft und um der sozialen Mobilität neuen Antrieb zu geben. Die Chancengleichheit beginnt in der Schule. In Italien ist es eine Tatsache, dass, wer wirtschaftlich und kulturell im Hintertreffen ist, wahrscheinlich dort auch bleiben wird. So ist es unwahrscheinlich, dass Kinder, deren Eltern es nicht bis zur Reifeprüfung gebracht haben, selbst diese Hürde schaffen, und für den Hochschulabschluss gilt dasselbe. Und beides wirkt sich in der Folge auch auf das Lohn- und Gehaltsniveau der Familie aus.

Die „Stützpfeiler“ echter sozialer Mobilität, die in Italien teilweise oder zur Gänze fehlen, sind laut Nicoletti: wirtschaftliche Dynamik, Politiken der Umverteilung, Zugänge zum Arbeitsmarkt, Chancengleichheit in der Ausbildung, rechte Gewichtung der Familie. In Italien fehlt ein der Jugend gewogenes Steuersystem und die hohen öffentlichen Sozialausgaben richten sich viel zu wenig auf die Jugend aus, Bildungs- und Arbeitsmarktsysteme sind wenig wirksam, was zur Folge hat, dass es unverhältnismäßig hohen Abbruch der Studien gibt; die Schule lässt sehr zu wünschen übrig und deshalb werden viele Talente vergeudet oder links liegen gelassen. Hinzu kommt noch, dass viele Jugendliche gezwungen sind, Arbeiten anzunehmen, die oft weit unter ihrem Bildungsniveau und atypisch sind.

All dies bedeutet, dass in Italien die öffentliche Hand ihrer Aufgabe nicht gerecht wird und dass es letztlich auch an ihrem Versagen liegt, wenn die soziale Mobilität, also der freie Markt es sozialen Aufstieg des Einzelnen, nicht gegeben ist und die gesamte Volkswirtschaft unter diesen Zuständen leidet.