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ENERGIE UND UMWELT: EIN „TRILEMMA" - DIE ROLLE DES KLIMAS IN UNSERER ZUKUNFT

In Zukunft wird auf unserem Planeten ohne Berücksichtigung der Klimaänderungen nichts mehr gehen. Die Wissenschaft hat inzwischen erkannt, dass die Klimaentwicklung global ist und daher eine globale Politik erfordert. Es nützt wenig oder nichts, wenn einzelne Staaten Maßnahmen zum Klimaschutz treffen, aber andere Länder sich nicht darum kümmern. Diese und weitere ähnliche Leitsätze haben heute drei Klima-, Umwelt- und Energieexperten in einem Diskussionsforum des Wirtschaftsfestivals Trient vertreten. Die Warnung war unüberhörbar: Das Klima ändert sich und auch Europa wird die Folgen zu spüren bekommen: Mehr Wärme und weniger Niederschläge (bis zu 40 Prozent) im Mittelmeerbereich, mehr „Feuchtigkeit“ im Norden. Die heute herrschenden mitteleuropäischen Klimaverhältnisse werden sich in den nächsten Jahrzehnten um mindestens 500 Kilometer in Richtung Norden verschieben.

Die Forschung gibt zu, dass sichere Voraussagen im globalen Klimabereich nicht möglich sind, aber es steht außer Zweifel, dass die vom Menschen verursachte Erderwärmung vom globalen Klimahaushalt aufgenommen und „verarbeitet“ wird. Was heute verursacht wird, kann in kürzeren oder längeren Zeitabständen zum Tragen komme, um positiven wie im negativen Sinn.


Die Energiefrage ist an drei Forderungen („Trilemma“: Dilemma plus eins) gekoppelt: Sicherheit der Versorgung, Effizienz des Einsatzes und Berücksichtigung der Klimaentwicklung. Sicherheit beinhaltet, dass Energie zu vertretbaren (fallenden) Preisen angeboten wird; Energieeffizienz bedeutet, dass unter Zuhilfenahme aller verfügbaren und noch kommenden Technologien der Energieeinsatz quantitativ möglichst eingeschränkt und zugleich auch verbilligt werden soll (und auch kann); Klimarücksicht heißt, dass der Einsatz von Energie nach Möglichkeit auf jene Energiequellen begrenzt werden sollte, welche Umwelt und Klima am wenigsten belasten bzw. negativ beeinflussen (Wasser, Wind, Sonne).
Der englische Energie- und Umweltforscher am Londoner University College Paul Ekins riet dringend zu möglich einschneidender Abkehr von den fossilen Enerquellen: „Die derzeit verfügbare Kohle sollte zu 80 Prozent unangetastet unter der Erde bleiben, die Gasreserven sollten zu zwei Drittel nicht weiter angetastet werden und mindestens die Hälfte der Erdölreserven sollte ebenfalls ungenutzt belassen werden. Das bedeutet, wie der Wissenschaftler einräumte, dass die sauberen und erneuerbaren Energiequellen gezielt und mit politischem Nachhalt in den Vordergrund gerückt werden: Wasser, soweit vorhanden, Fotovoltaik, also Sonnenenergie, und Windenergie, um nur die wichtigsten zu nennen. Dabei, so Ekins, werde das einzelne Territorium jene Quellen vorziehen, die seiner geographischen Lage am besten entsprechen. In Italien ist es die Sonnenenergie, die in den letzten Jahren in der Tat großen Aufschwung erlegt hat; in Deutschland nordeuropäischen Ländern ist es die Windkraft, welche die zukünftige Energieversorgung wesentlich bestimmen wird. Sicher ist laut Ekins, dass nur durch die von ihm vorgeschlagene Reduzierung der Verwendung fossiler Energiequellen die weitere Zunahme der Erderwärmung gebremst bzw. verhindert werden kann.
Es liegt also weitgehend an der Politik, für die Zukunft die richtigen Entscheidungen zu treffen, und dies möglichst bald.