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REICHE LÄNDER – ARME REGIERUNGEN - THOMAS PIKETTY ÜBT KRITIK AN BERLIN

Es sei scheinheilig, den in Schwierigkeiten befindlichen Ländern in Europa keinen Schuldennachlass zuzubilligen, sondern ihnen einen harten Sparkurs aufzuzwingen und dabei zu vergessen, dass sie selbst nach Ende des Zweiten Weltkriegs durch eine Restrukturierung der eigenen Schulden begünstigt worden seien und diese Schulden nie zurückgezahlt hätten. Diesen gegen Deutschland gerichteten Vorwurf erhob der Wirtschaftsprofessor an der Paris School of Economics, Thoma Piketty, anlässlich der Vorstellung seines Buches „Das Kapital im XXI. Jahrhundert“ im Rahmen des Wirtschaftsfestivals von Trient.


Piketty wirft den europäischen Regierungen vor, bei ihrer Spar- und Fiskalpolitik zu vergessen, dass die europäischen Ländern reich seinen, die Regierungen hingegen arm. In Italien beispielsweise wachse der private Reichtum schneller als die öffentliche Verschuldung abnehme. Europa leide unter dem Wissen, dass es den kommenden Generationen eine riesige Schuldenlast vererbe, aber es solle nicht vergessen werden, dass wir ihnen auch „einen Haufen privaten Reichtums hinterlassen“. Es brauche, um die Schulden abzubauen, eine entsprechende Steuerpolitik, die mehr Rücksicht auf die Einkommen aus Arbeit nehme und die Kapitalrenditen stärker unter Kontrolle nehme.